Für jeden der sich mit Wahrsagerei und Tarot Karten schonmal befasst hat, dem wird der Name Lernormand – oder Madame Lenormand – sicher vertraut sein.
Das deutlich kleinere Kartendeck mit 36 Karten hat einen ganz besonderen Charme und findet weltweit eine immer grössere Anhängerschaft. Doch was ist eigentlich genau der Unterschied zwischen klassischen Tarot Karten und dem Lenormand Kartenset?
Einfach gesagt, besteht der Hauptunterschied in der Schlichtheit und dem direkten Bezug zur Realität des Lenormand Decks.
Während Tarot Karten eher ins metaphysische entgleiten, können im Lenormand auch banalere Fragen wie: “Wird es dem Fuss meiner Grossmutter bald besser gehen?” problemlos gelesen werden. Aus diesem Grund finden auch weniger esoterisch veranlagte Menschen einen leichteren Zugang zu Lenormand, als zum traditionellen Tarot.
Das Alter und die Herkunft der Karten
Tarot-Karten wurden bereits im 15. Jahrhundert entwickelt und in unzähligen Formen genutzt. Unterschiedlichste Decks mit verschiedener Anzahl Karten sind seither entstanden und werden je nach Anwendungsgebiet sehr unterschiedlich interpretiert.
Das Lenormand Kartenset hingegen ist eine eher jüngere Erscheinung im geschichtlichen Verlauf betrachtet. Das traditionelle oder “normale” Deck besteht aus 36 Karten und wurde im frühen 19. Jahrhundert entwickelt. Es geht aber zurück auf ein älteres Deck, welches zwischen 1772 und 1843 entwickelt wurde und aus 54 Karten bestand.
Kehrseiten der Tarot-Karten (Reversals)
Was sofort auffällt, ist das Lenormand Karten keine Kehrseite haben, also nicht auf dem Kopf gelesen werden können. Während im Tarot eine Karte komplett unterschiedliche Bedeutung haben kann, wenn sie auf dem Kopf steht, fällt dieser Faktor im Lenormand also weg.
Tarot Karten haben unterschiedliche Arcanas (sogenannte Suits)
Der tiefere Sinn von Tarot Karten ist die Unterteilung in 4 Grosse Bereiche des Lebens. Oft werden die vier Farben auch mit den Elementen Feuer (Stäbe), Wasser (Kelche), Luft (Menschen) und Erde (Schwerter) assoziiert. Lenormand Karten sind einfacher “gestrickt” und eignen sich meiner Meinung nach besonders gut für Einsteiger – auch wenn sie sich grundlegend in der Form der Anwendung unterscheiden. Die Motive sind realitätsnah und lassen sich auf erfrischend einfache Weise deuten.
Spirituelles Tarot vs. Praktisches Lenormand
Während Tarot Karten eine zutiefst psychologische und spirituelle Komponente haben, sind Lenormand Karten sehr viel praktischer und “ehrlicher” in ihrer Anwendung.
Tarot-Karten sollen uns zu mehr Spiritualität verhelfen, während Lenormand Karten einen direkten Blick auf den Alltag und das Geschehen um einen herum gewährleisten sollen. Die Antworten des Lenormand sind sehr direkt und auf praktische Fragen aus dem Leben gerichtet. Dies führt unter anderem auch zu sehr harschen und direkten Antworten, die nicht für alle Gemüter geeignet sind.
Intuitives vs. regelbasiertes Lesen von Karten
Eine weitere Eigenschaft, die diese beiden Kartensysteme unterscheidet, ist die Art und Weise wie sie gelesen werden.
Tarot ist eine sehr visuell orientierte Kunst und beschäftigt sich mit der inneren Reise, dem Ich und der Verbindung mit dem Unterbewusstsein. Es hat etwas meditatives und jede Karte wird einzeln gelesen, basierend auf der Position in der jeweiligen Legung.
Ganz anders beim Lenormand Kartenset, welches sehr viel mehr regelbasiert wahrgenommen wird. Die Karten sind einfach gehalten und lassen nur eine begrenzte Anzahl von Möglichkeiten zur Interpretation zu. Jedes der Symbole kommt nämlich nur mit einer kleinen Anzahl von Stichworten. Erst die Kombination der Symbole (wenn mehrere Karten miteinander kombiniert werden), lässt eine komplexere Form der Deutung zu.
Lenormand Karten stimulieren mehr das Sprachzentrum unseres Gehirns. Wenn man Karten und deren Wortassoziationen aneinanderreiht, entstehen Sätze die sehr deutliche Aussagen auf Fragen aus unserem Leben haben können.
Diese sind oft sehr unterhaltsam, sehr direkt und zuweilen auch fast beleidigend und schwer zu verdauen. Deshalb wie gesagt – das Lenormand kann für zartbesaitete Menschen zuweilen als etwas überrumpelnd wahrgenommen werden.
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