Geburt und Herkunft der Madame Lenormand

Madame Lenormand mit KartenIn Alencon wurden Mitte des 18. Jahrhunderts zwei Mädchen geboren, die beide den Namen Marie-Anne Lenormands trugen. Am 16. September 1768 und am 27. Mai 1772.

 

Beide Mädchen waren Töchter von Annemarie Gilbert. Das erste der Babys starb jedoch kurz nach der Geburt und so nannte sie ihr zweites Mädchen ebenfalls Marie-Anne. Der Grund war ein Aberglaube nachdem die Seele ihrer verstorbenen Tochter in diesem Mädchen weiterlebt, wenn sie denselben Namen erhielte.

 

Aufgewachsen ist die Mutter des Lenormand Kartendecks in Paris in der Nähe einer Klosterschule. Dort wurde sie von Benediktinermönchen aufgezogen und befasste sich mit Literatur, Malerei und anderen Künsten.

 

Jugend und Kindheit von Anne-Marie Lenormand

Bereits als ganz junges Mädchen setzte sich Marie an mit Wahrsagerei und den Welten der Mystik auseinander. Die Klosterschwestern sowie ihr gesamtes Umfeld waren allerdings nicht begeistert von dieser Tatsache. Zu dieser Zeit galt nämlich das Deuten der Zukunft als Magie und Hexerei und wurden mit hohen Gefängnisstrafen oder sogar dem Tode bestraft.

 

Nachdem Marie Anne Lenormand die Absetzung der damaligen Äbtin ihres Klosters korrekt vorhersagte, verwies man sie umgehend der Schule. Gegen Ende des 18 Jahrhunderts reiste sie nach Paris und liest sich dort für die nächsten 15 bis 20 Jahre Lieder.  in dieser Zeit wurde sie mehrfach verhaftet, da sie sich mit einem Unternehmen für Wahrsagerei selbstständig machte. Diese Anklagen blieben jedoch ohne große Wirkung und machten sie im Gegenteil stadtbekannt. als professionelle Wahrsagerin wurde sie schnell berühmt und hatte Kunden aus den unterschiedlichsten Bevölkerungsschichten.  Von einfachen Bauern bis zu den bekanntesten Kaufleuten der Stadt wurde sie konsultiert und wegen ihres Charisma und mystischen Eigenschaften für alle möglichen Fragen des Alltags und der Zukunft zu Rate gezogen.

 

Verhaftung Inhaftierung in Frankreich

Die französische Regierung zu dieser Zeit war zwar etwas offener was kreative Künste betraf, klagte sie jedoch zwischen 1800 und 1810 mehrmals des Hochverrats an. Die daraus resultierenden Verhaftungen zogen jedoch keine schwerwiegenden Konsequenzen nach sich. Offensichtlich wollte man dem Phänomen und dem Einfluss von Madame Lenormand Einhalt gebieten. Diese Verhaftungen dienten daher eher zur Einschüchterung blieben jedoch ohne Erfolg Punkt

 

Madame Lenormand bediente mit Ihren Karten immer mehr einflussreiche Kunden, bis sie letztendlich sogar in den Königshäusern auf der ganzen Welt ein und ausging.

 

Selbst Kaiserin Josephine und Zar Alexander I gehörten zu Ihrem regelmäßigen Kunden und baten sie die Karten für sie zu deuten. Diese Berühmtheit war es, die er gleichzeitig auch einen Schutz vor politischer Verfolgung bot.

 

Migration nach Brüssel

Madame Lenormand Verhaftung

 

Im Jahre 1820 reiste sie nach Brüssel und ließ sich dort für längere Zeit nieder. Dies änderte jedoch nichts an der Tatsache, dass man Wahrsagerei mit schwarzer Magie und Hexerei gleichsetzte. Deshalb wurde sie auch in Brüssel verhaftet und mehrmals in Verhandlungen für unterschiedliche Vergehen anklagte.  Erst war es Spionage (da sie von Paris nach Brüssel emigrierte) und zum Schluss sogar wegen Hexerei.

 

Obwohl solche Anschuldigungen zu dieser Zeit normalerweise schwere Konsequenzen hatten, blieb Marianne Lenormand erneut von Strafen verschont. Aufgrund des Drucks, den ihre Anhänger und einflussreichen Kunden auf die Regierung machte, wurde sie zuletzt nach kurzer Zeit wieder aus der Haft entlassen.

 

Marie Anne Lenormand wurde durch ihre Gabe und Fähigkeiten zum Legen der heute genannten Lenormand Karten zu einer Berühmtheit ihrer Zeit. Die mehr als gut betuchten Kunden zahlten ihr kleinere Vermögen, um ihre Dienste in Anspruch zu nehmen.  Dies machte sie zu einer wohlhabenden Frau, die sich im Jahre 1830 – kurz nach der Julirevolution – in ihr Privatleben zurückzog.

 

 

Wie ist Marianne Lenormand gestorben?

Über den Tod von Marie Anne Lenormand wird häufig spekuliert. Die meistgenannte Todesursache ist der Kunstfehler eines Arztes. Es gibt dir doch auch Geschichten, in denen sie spurlos verschwand und sämtliche Habseligkeiten zurückließ.

 

Ihr Todestag wird auf den 25 Juni 1843 festgelegt. Sie hinterließ ein Vermögen, welches auf mehrere hunderttausend französische Francs geschätzt wird. Ihr einziger Erbe zu dieser Zeit war ein entfernter Neffe, der als Katholik und Armee Angehöriger überhaupt kein Interesse an okkulten und mystischen Gegenständen hatte. Er verbrannte sämtliche Habseligkeiten von Madame Lenormand und behielt ausschließlich das zurückgelassene Geld.